Die Katze ist aus dem Sack: heute haben der Bezirk Mitte und die Finanzbehörde vor handverlesenem Publikum die Ergebnisse der seit Monaten hinter verschlossenen Türen geführten Verhandlung um eine Zwischennutzung für die Alte Rindermarkthalle verkündet. Wir nehmen dazu in der folgenden Pressemitteilung Stellung:
Anwohnerplanung planmäßig ausgebremst?
Hamburg, 2.9.2011 – Finanzbehörde und Bezirk Mitte haben heute angekündigt, dass für die seit 15 Monaten leerstehende Alte Rindermarkthalle auf St. Pauli eine auf zehn Jahre angelegte „Wiederbelebung“ mit Edeka, Aldi und Budnikowsky ausgehandelt worden ist.
Dass die Anwohner_innen der benachbarten Viertel damit die dringend benötigte Nahversorgung zurückbekommen, ist zu begrüßen. Dass diese Bekanntmachung jedoch vor handverlesenem Publikum erfolgte, zeigt, dass Stadt und Bezirk aus dem Planungsfiasko des vergangenen Jahres nichts dazugelernt haben.
Die Stadt redet nicht mehr von Zwischennutzung. Das anwohnerorientierte Planungsverfahren scheint unausgesprochen vom Tisch. Die geplanten Umbaumaßnahmen sind massiv und deuten nicht darauf hin, dass die Nutzung vorübergehend sein soll.
Anstatt den Planungsstand transparent zu machen und auf die Anwohner_innen zuzugehen, ist einmal mehr hinter verschlossenen Türen verhandelt worden. Der neue Senat misstraut den Bewohner_innen dieser Stadt ebenso wie der alte.
Hunderte von Anwohner_innen hatten unter anderem in einer Umfrage der „Wunschproduktion Unser! Areal“ eine Vielfalt von Nutzungsvorschlägen gemacht. Dieser demokratische Planungsprozess ist noch lange nicht abgeschlossen.
Die Initiative „Unser! Areal“ wird in den erst kürzlich vor der Alten Rindermarkthalle errichteten „Planungswürfel“ die ausgebremste Planung durch die Anwohner_innen fortsetzen.
Anwohner_innen in der Initiative „Unser! Areal“
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